Die Diskussion um die Treitschkestraße geht weiter

  • Veröffentlicht am: 3. September 2008 - 22:04

Drenske: "CDU und SPD haben sich durch ihre Uneinsichtigkeit in ein Dilemma geritten"

Due Stellungnahme der Verwaltung ist eindeutig. Dort heißt es, der von CDU und SPD vorgeschlagene Legendentext sei "unter fachlichen historischen Gesichtspunkten abzulehnen". Dies bestätigt die Ansicht der Grünen Bezirksratsfraktion, die den Text als verharmlosend bezeichnet und die Anbringung eines Zusatzschildes abgelehnt hatte.


"Im von der Verwaltung vorgeschlagenen Text wird nun deutlich, dass Treitschkes Weltbild nicht zu einer tolerante Gesellschaft passt", betont Patrick Drenske, Stadtteilgruppensprecher der Grünen. "Eine Umbenennung wäre erforderlich gewesen, die Antwort der Verwaltung macht klar, wie falsch die Entscheidung von SPD und CDU war."



Hintergrund:

In der letzten Sitzung des Bezirksrates stimmten CDU und SPD gegen den Grünen Antrag, die Treitschkestraße umzubenennen. Anstatt dessen wollten sie einen Legendentext anbringen lassen. Ihr Vorschlag lautete: "Heinrich von Treitschke (15.09.1834 - 28.04.1896) Historiker und Politiker, löste den Berliner Antisemitismusstreit aus."

Die Verwaltung bezeichnet diesen Text als fachlich und historisch falsch und schlägt vor, "... löste mit antijüdischen Vorurteilen den Berliner ..." zu schreiben.